Sonntag, 26. März 1989

Karwoche 1989

KULTUR- UND BEGEGNUNGSTAGE DER ACKERMANN-GEMEINDE
VOM 19. BIS 27. 3. 1989

Wieder einmal will ich Euch danken
für die schönen Tage in Franken.
Ihr wart - wie gewohnt - so liebenswert,
fast nichts hat die Harmonie gestört.

Sage ich „fast“, so meine ich das,
was etwas beeinträchtigt hat den Spaß:
Ist nämlich um „Punkt“ ein Vortragstermin,
so zieht sich das Kommen unendlich lang hin
und will der Referent schon beinahe schließen,
so kann man jetzt endlich den Letzten begrüßen.
Das sollte sich bessern, ich wünsch’ es mir fest -
weil sich dieses Stören beschreiben kaum läßt.

Erst wartet der Referent noch auf Gäst’,
und blickt ganz freundlich in die Runde,
dann hält er sich am Tische fest
und beginnt die Vortragsrunde.

Kaum hat er damit begonnen,
wird die Türe aufgestoßen
und fünf Sätze sind zerronnen
bis sie wieder ist geschlossen.

Stühle klappern, Stoffe rascheln,
Worte dringen durch die Stille,
stammen von den Plaudertascheln -
nur zu helfen war ihr Wille.

Nun ist wieder etwas Ruh’,
der Referent senkt seine Stimme
und alle hören wieder zu. -
Ein paar vielleicht mit leisem Grimme.

Schon wieder öffnet sich die Tür’-
Stimmenzischeln, Stuhlrumoren -
zwei „Neue“ dröhnen „leis’“ herfür -
jetzt hab’ den Faden ich verloren!

So schleppt der Vortrag sich dahin
und ich gestehe eines ein:
Stört einmal keiner den Vortragstermin,
so schlaf’ ich um so leichter ein.
Vor allem bei den leisen Gesprächen
über die vielen menschlichen Schwächen
im sauerstofflosen, zu kleinen Raum
umfängt mich gar bald ein süßer Traum.

Nicht bei Hauschka, dessen Stimme gewaltig
und gleichermaßen vielgestaltig,
und der das Thema so gut abschoß,
daß ich nicht ein Auge schloß.

Politisch herrscht ein Durcheinander.
Hin und her - wie ein Mäander!
„Mäandrierende Verfahrensweise“
nennt man - politisch - diese Sch....!
(Publikum ergänzt) Danke!

Jetzt aber Schluß mit den bösen Gedanken
zu den schönen Tagen der Karwoche Franken!
Mir bleibt, als Letztes meiner Rede,
zu beschenken jeden und jede,
die sich verdient gemacht um Harmonie,
denn ich will Häschen spielen für sie!

Als erstes ruf’ ich vier Kinderbetreuer,
die sich gestürzt in das Abenteuer,
die andern zu leiten und zu lenken.
Ihrer will ich zuerst gedenken.

Als zweites rufe ich zwei Damen,
Irene und Erika mit Namen,
um mich bei ihnen zu bedanken
für die Gestaltung der Woche hier in Franken.
Als drittes denk’ ich an drei Herr’n.
Alljährlich nach Franken kommen sie gern
und traten sie erst mal durch die Pforte,
sprechen sie meist gewichtige Worte.

Da ist zuerst der Vater Abt,
mit dem wir schon viel Freude gehabt!

An seiner Seite wirkt Johannes.
Man merkt: er will es und er kann es!

Ich nenn’ zuletzt, weil weltlich ganz,
unsern lieben Vater Franz.

Und nun, am Ende der Bescherung,
Danksagung war’s, mit etwas Ehrung,
wünsch’ ich heut’ Abend noch viel Freud’!
Vielen Dank! Das war’s für heut’!

26. 3. 1989