Sonntag, 15. Februar 1987

Fasching der Ackermann-Gemeinde 1987

Liebe Ackerfrauen, liebe Ackermänna,

mi gfreits, daß Ihr habt kumma kenna

und i steh bloß deswegen do,

daß i Eich des mitteil’n ko.


Ihr seid ja Bayerns vierter Stamm -

net s’fünfte Rad, wia oa gmoant ham,

und deswegn derf i boarisch re’n -

i glab, ös werds mi scho verstehn.


Vielleicht habt Ihr mi scho betrachtet

und habt im Hinterkopf gedachtet,

was hat denn der füa Maschkrag´wand,

des is ja nix, als wiara Schand!


Ich sag, zwecks näherer Bekanntschaft,

i geh heit ois politische Landschaft

und möcht, um Euch aa zu erheitern,

des Ganze näher jetzt erleitern.


Die Basis is, ma sichts ganz deitli,

schwarz und glänzend, uneinheitli,

grad wia d’Union mi’n „S“ und „D“

- i hoff', ihr könnt mi no versteh!



As „C“, dös san die weiß’n Sockn,

unschuldi sans, wenns was verbockn,

ob Strauß, ob Tandler, Stoiber, Kohl,

seit die Wahln geht’s wieda wohl.


Ma red jo aa vom Wahlergehn

und sagt, man werde weiter sehn!

Oans muaß i scho no sagn, wei’s druckt

und allwei in mein Kopf rumspuckt:


Es gibt bestimmt an Riesen-Zoff

vergleichst du Göbbels und Gorbatschow,

denn kyrillisch is des „G“

(i moan den Buchstam) net so sche!


Er hat da no was g’sagt - von an Ka-Zet,

des war ganz sicher a net nett

- aber Stacheldraht und Mauern,

dazu ein menschliches Bedauern

derer, die dahinter sind,

dös begreift doch jedes Kind! -


Die Gelm, des san die in der Mittn,

in sich, manchmal, a weng zerstrittn.

Geh, Bangemann, geh du voran,

daß der Genscher besser verreisn kann.

Des Gelbe is, Sie erkennens schon,

mit der Hose verbunden - in Koalition.


Glei danach wirds ziemli rot -

ma sieht, was imma wieda droht:

Dös Gelbe rutscht leicht hin und her,

schwarz-gelb, rot-gelb, bitte sehr!


Und no was anders sieht ma da:

Dös Rote is dem Herzen nah,

gfuismassi müassat ma des nehma,

taat ma si net a wengerl schäma!


Die Bischöf hams scho so oft gsagt,

was koa „C“ hat, is net gfragt,

mach dei Kreizl hi beim „C“,

dann tuats uns wengstens net weh!


Dennoch wählten viele Menscher

mit der Zweitstimme den Genscher.

Dö ham gmoant, es is egal,

denn regiern teans allemal.


Was ma freili fast net sicht -

i zoags eich etz im Rampenlicht -

san die Bayernhosentrager.

I kanns empfehln - die san a Schlager!


Im Vertraun - die Bayernraute

gilt als Geheimtip gegen Flaute

bei den Schwarzen aus dem Norden -

Auch Strauß sagts mit so starken Worten!


Kurz - die Hose käm ins rutschn,

net rot, net grea brauchat da putschn,

gabs net den festen Halt aus Bayern -

so aber halt die Hosn bleiern!


Geh ma weiter! Außendrüber -

als Farb’nklex und als Nasnstüber

trag i grea, des is modern,

denn dö kenna alls no wern!


Neili erscht - habt ihr des g’schnallt?

sie sei’n gegen die Gewalt

hats gsagt und zwar nur Personen

tatens schonen.


Bei Strommasten und Eisenbahn

fängt der Spaß erscht richti an

und solang koa Mensch krepiert

wars koa G’walt. Habts es kapiert?


Mei Liawa! Da kannst bloß no hoffen -

und des sag i laut und offen! -

daß der Bürger bal begreift

was da hoamli um si greift!


I kimm zum End! Zuoberscht drom -

villeicht a bißerl scho verschom -

trag i di deitsche Zipfelmitzn,

dö is ganz leicht, i brauch net schwitzn.


Warums weiß/blau is, wollt ihr wissn?

Dö Frag hätts ihr net stellen müssn!

Glei drunter is a Bayernschädel -

und der is ehrli, aufrecht, edel!