Samstag, 27. Januar 2001

GPS Aschau 2001 - Abschied Theo Sturm

Lieber Theo, liebe Vorstände, liebe Gäste!
Ich bin gekommen zu diesem Feste,
weil man es mir aufgetragen,
ein paar Verserl aufzusagen.

Also hab ich recherchiert,
was denn so geboten wird
an Anekdoten oder Fakten,
was steht denn so in Theo's Akten?

Am elften Mai ist er geboren,
hat dazu Rötz sich auserkoren.
Das war im achtunddreiß'ger Jahr,
als (fast) noch alles friedlich war.

Erst meinte ich, ganz ohne Zweifel
liegt Rötz nicht weit hinter Pfui Teifel
dann jedoch fand ich den Nam‘
etwas oberhalb von Cham.

Das ist genau da, wo man bellt,
wenn wer von Freibier was erzählt
und nach einem frohen “Ou”
folgt die Frage: “Wou, wou, wou?”

Er ging in die Schule an diesem Ort;
sein Lieblingsfach war wohl der Sport,
denn in den Leibesübungen
hat man “sehr gut” ihm aufgezwungen.

Nach dreijähriger Kürschnerlehre
versuchte er bei der Bahn Karriere.
Danach trug er das Bundeskleid,
wurde 12 Jahre Soldat auf Zeit.

Inzwischen hat er auch studiert,
damit es einmal besser wird,
wenn er dem Barras sagt “Ade!”
und etwas wird bei “Ka A Be”.

Er ist, so habe ich gelesen,
auch einmal Klassensprecher gewesen
und er verließ die Barraswelt
mit dem Dienstgrad “Oberfeld”.

Nach dem Verlesen aller Fakten,
die ich gefunden in den Akten,
folgt die Frage, was geboten
ist an hübschen Anekdoten.

Was ich gefunden an Geschichten,
möchte ich jetzt hier berichten
und ich ende jeden Bericht
mit den Worten: “Noch’n Gedicht!”

Noch’n Gedicht!

Dem Rektor Berchtold tat er beweisen,
daß man den Pferden abnehme die Eisen,
wenn sie durch tiefes Wasser müssen,
weil sie nicht zu schwimmen wissen,
denn mit dem hohen Eisengewicht
vermögen sie zu schwimmen nicht.

Noch’n Gedicht.

Mit einem Mokka nach dem Essen
könne man Leibschmerzen vergessen;
ein Mokka diene der Erbauung
sei auch vorzüglich zur Verdauung.
Da keine Mokkamaschine vorhanden,
ist die Beschaffung angestanden
und nach langem hin und her,
hick und hack und kreuz und quer,
hat Theo bei Ägidius erreicht,
daß sich dessen Herz erweicht.
Drei Wochen ging es blitzeblank.
Seither steht die Maschin‘ im Schrank.

Noch’n Gedicht.

Theo war Überzeugungstäter
und wirkte gern als Sanitäter,
massierte alle, die mit Wehwehchen kamen
und dabei besonders bevorzugt die Damen.
Nach jeder Massage frug er schnell:
“Jetz is der Schmerz weg, gell?!?!”
Es wagte keiner, zu verneinen
könnt‘ er auch vor Schmerzen weinen.

Noch’n Gedicht.

Irgendwer sollte ihm lohnen
seine vielen Aktionen,
in denen er sich unbeirrt
einsetzt, daß was besser wird.
Ich denke an die Polenkinder,
Erholung, Sommer oder Winter,
oder auch den Sonnenofen
für Philosophen und Kammerzofen.

Noch’n Gedicht.

Es folgt eine G’schicht‘, die ist zum Grausen.
Es war siemundsiebzig in Burghausen,
wo Theo mit Ägidius
sich ein Zimmer teilen muß.
Der Theo liegt und schläft schon bald,
zersägt mit Schnarchen einen Wald,
Ägidius aber wälzt sich rum,
als hätte er ein Publikum.
So gegen zwei, noch lang nicht Tag,
bekommt er einen harten Schlag
mit solcher Kraft in seinen Rücken,
daß er darob, nicht vor Entzücken,
aus seinem Bette fliegt mit Schwung,
als wäre es Begeisterung.
So etwas macht natürlich Lärm,
das schlug dem Theo auf die Därm,
daß er verwundert fragte das:
“Ägidius – is was?”

Noch’n Gedicht.

Familienbewegung ist die Kab,
sie hält sehr viele Leut in Trab,
nicht so den Theo, denn der Tropf
spielt leidenschaftlich gern Schafkopf.
Beim gemeinsamen Urlaub der Sekretäre
wurden die Frauen fast zur Megäre,
weil die Männer (schier unerträglich)
vier Stunden Schafkopf spielten täglich.

Noch’n Gedicht.

Ausflug der Hauptamtlichen mit Vorstand,
Ziel natürlich das Frankenland.
Ausgiebigste Probe edelster Säfte
verleiht Sekretären wahnsinnige Kräfte,
so daß sie beschließen, einmal im Leben,
gemeinsam den Dorf-Maibaum auszuheben.

Noch’n Gedicht.

Der Theo steckt voller Ideen.
Vor einiger Zeit schon hab ich gesehen,
daß man in Fläschchen, zierlich klein,
eine Williamsbirne füllt ein
und nennt den Inhalt ziemlich dreist
mit einem Wort nur: “KAB-Geist”.
Es ist der Theo rings im Land
der beste Verkäufer im Verband.

Noch’n Gedicht.

Hiermit hat sich’s ausgedichtet,
ich hab genug von Theo berichtet,
ihr alle kennt und mögt ihn sehr,
die Ihr stets kommt nach Aschau her.

So bleibt mir nur noch das kleine Stück,
dir Theo, zu wünsschen Gesundheit und Glück,
des lieben Gottes reichen Segen
auf allen Deinen weiteren Wegen,
Zufriedenheit und ein wenig Zaster
für die Befriedung Deiner Laster,
bleib, wie du bist, so ist’s grad recht.
Das ist’s, was ich dir sagen möcht‘!

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