„Wir haben Ideen, wir haben Zukunft!“
Als der, der jährlich das glossiert,
was sich in Aschau tut und rührt,
steh ich auch heuer wieder hier,
zu bringen Euch „un peu plaisir“!
Früher gab es jedes Jahr
ein gesellschaftspolitisches Seminar;
jetzt heißt es „kreatives Wochenende“,
vom Ende der Anfang wird es behende.
Die Tische gab es im Vorjahr schon nicht,
das ist – mit Verlaub – eine dumme Geschicht‘,
denn, willst du auf dem Boden schreiben,
mußt du auf diesem auch sitzen bleiben.
Von Seminar kann also keine Rede sein,
aber mir fällt eine Lösung ein,
die leg ich der neuen Bezeichnung zugrunde:
„Diözesane Bastelstunde“.
Mein Lieber! Mit Bögen DIN A Null
und Kreiden und Stiften ganz wonderfull,
mit Leim und mit Blättern, gänzlich bunten,
mußt du deinen Standpunkt bekunden.
Da wird dann in Gruppen diskutiert,
wo dieser Begriff wohl einsortiert wird
und dann ist‘s die Farbe, die entscheidet,
worunter dieses Problem eben leidet.
Als gestern das Wochenend‘ tat starten,
war mein erster Gedanke „Kindergarten“.
Inzwischen hab ich mitbekommen:
Wir haben die Managementstufe erklommen.
Da hört man von Marketing und „Kick“ –
ganz tief in mir - da macht es klick
und ich merke emotional:
Jetzt sind wir multinational.
Allein die Referenten – zwei Stück! –
sind aus der Nachbarrepublik
gekommen, uns charmant zu lehren
die KAB-Mitlieder zu mehren.
Sie wußten auch schon den Tip für morgen:
Was nichts mehr taugt, muß man entsorgen
und das, was gut, an allen Enden
initiativ verwenden.
Was bei mir bleibt, das ist die Frage,
ob ich am Ende meiner Tage
erleben werde neues Feuer,
daß die Kab sich runderneuer.
So wünsch ich Euch, fahrt Ihr morgen nach Haus,
nur dieses: Bitte, macht was draus!
Anmerkung:
KAB gesprochen Ka A Be
Kab gesprochen Kab
Nachtrag:
Nirgends wird so viel gelogen
wie beim Ausfüllen von Fragebogen!
Verfaßt und vorgetragen von Otto Schlagenhaufer
am 22. Januar 2000.
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