Samstag, 31. Januar 1998

GPS Aschau 1998

Jetzt reicht´s!


Ich war in den vergang´nen Jahren
schon öfter hier bei Seminaren
und es war immer ein Genuß,
gab es auch manches Mal Verdruß.

Gestern Abend nach dem Essen
sind wir in dem Saal gesessen,
saßen da in Reih´ und Glied,
abwartend, was man uns beschied.

Nun, zuerst, in bunten Bildern.
Tat man den Diözesantag schildern,
zeigte Wetter, Stamm und Mies –
unterhaltsam fand ich dies!

Ein Quiz schloß sich den Dias an
und wußte man´s, bekam man dann
einen Nivea-Klecks ins Gesicht.
Tisch und Stühle gab es nicht.

Erst als das Quiz hatte geendet,
als man den Siegern Applaus gespendet,
da gab´s nach einigem Gewühle
wieder Tische und auch Stühle.

Den Rest übergeh´ ich, denn die Nacht
hat alle wieder munter gemacht
und nach dem Frühstück, in aller Frische,
gab es schon wieder keine Tische.

Als man hereintrat durch die Tür,
kriegte man ein buntes Papier
und war damit ohn´ jede Hast
gleichsam gruppenmäßig erfaßt.

Dann saß man in konzentrischen Kreisen,
wohl, um Einigkeit zu beweisen.
An eine Manege hatt´ ich gedacht,
aber darüber hat niemand gelacht.

Zu Jeremia sagte Gott:
„Kauf einen Acker in Anatot!“
So steht´s bei Jeremia 32.
Mensch, was war ich heut´ schon fleißig!

Es folgte der Einstieg in die Gruppen
und es tat sich rasch entpuppen,
auch hierbei gibt es keinen Tisch,
ob du müd´ bist oder frisch.

Wir taten nach Begriffen Suchen:
Friede, Freude, Eierkuchen,
Gesundheit, Frohsinn, Arbeitsplatz,
Zufriedenheit und – Grundumsatz.

Der Vormittag schloß mit dem Essen.
Die Mittagspause kannst vergessen.
Spazieren, schlafen, beides macht frisch.
Ich fand zum Schreiben – endlich – einen Tisch!

Was folgte, entnahm dem Programm ich schon:
Vorbereitung von Präsentation.
Der Nachmittag ist schon gelaufen.
Ich freu´ mich auf Abend.
Da gibt´s was zu trinken!

Aber!
Nun saßen wir in kleiner Runde
etwas über eine Stunde,
zerbrachen uns die Köpfe schier
und alles ganz trocken, ganz ohne Bier.

Wir sprachen viel über Soziales
und, daß das hat schon etwas Fatales,
daß unser einst enges und starkes Netz
so völlig weit und zerschlissen ist jetz.

War waren der Meinung, wir sollten es schützen,
sollten dem Allgemeinwohl nützen,
indem wir uns ums Netze scharen,
um es zu schützen und zu wahren.

Es hat eine Vielzahl von Reformen
gesprengt schon alle Wohlstandsnormen,
Gesundheit, Arbeit, Rente in Gefahr –
nichts ist mehr, wie es einstens war!

Zu all dem kommt vom Vatikan,
daß ein Laie nicht mehr predigen kann,
man diskutiert auch über den Schein
und über die höhern und niederen Weih´n.

Jetzt reicht´s! Wir sind die KAB!
Wir sorgen uns ums Wohl und Weh
unsrer Brüder rings im Land.
Deshalb reichen wir uns die Hand
feierlich in dieser Stunde
um zu schließen uns zum Bunde:

Es reicht! Ob mit – ob ohne Türken:

KAB = Kann Alles Bewirken!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen